Brainstorming ist unbestritten die wichtigste Kreativitätsmethode zur Ideenfindung in Gruppen. Diese Methode ist äusserst hilfreich zur Identifikation von Risiken, aber auch bei anderen Projektmanagement-Tätigkeiten.
Schweigen ist der beste Innovationsmotor
Der Holländer Arne de Vet hat in seiner Doktorarbeit untersucht was in einem Unternehmen die Kreativität und Innovation am meisten fördert. Sein Fazit: Schweigen ist tatsächlich Gold.
Gemäss Arne de Vet bleibt für die individuelle Reflexion beim Brainstorming kaum Zeit. Das in ein Fehler, was seine Doktorarbeit beweist. Er hat untersucht, ob weniger Reden und mehr Zeit zum Nachdenken die Innovation beflügelt. Dafür konsultierte er die soziale und kognitive Psychologie-Literatur der letzten 30 Jahre und führte experimentelle Studien mit über 400 Menschen durch. De Vet konnte nachweisen, dass die Kreativität einer Gruppe während einer Besprechung steil nach oben geht, wenn die Diskussion durch ruhiges Nachdenken unterbrochen wird.
Allein fünf Minuten stillen Nachdenkens während einer 45-minütigen Besprechung verdoppelte die Anzahl der Ideen in der Gruppe. Das Phänomen ist neurologisch zu erklären. Manche Personen haben Mühe gleichzeitig zu sprechen und zu denken, doch genau das ist in konventionellen Brainstormings erforderlich.
Multitasking blockiert die Kreativität
Dieses Multitasking – den anderen beim Sprechen zuhören, selber Ideen generieren und diese auch kommunizieren – ist der Kreativität hinderlich. „Besonders jene, die für die Reaktion und Meinung anderer anfällig sind, kostet dieses Multitasking viel Hirnkapazität“, erklärt De Vet. Er betrachtete nicht nur die Anzahl Ideen, die in einem Gruppengespräch entstehen, sondern auch die Qualität. Radikale Innovationen entstünden vor allem dann, wenn Menschen mitdiskutieren, die flexibel auf Meinungen anderer reagieren. Andernfalls resultiert aus den Ideen eher eine Schrittweise Verbesserung der vorhandenen Produkte oder Dienstleistungen.
Was bedeutet nun diese für das Brainstorming im Risikomanagement. Darauf werde ich nächsten Monat detaillierter eingehen.
Montag, 4. Oktober 2010
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