Im Zürcher Tagblatt vom 10. Juli hatte es einen interessanten Bericht über das Flugzeugunglück in San Francisco.
305 von 307 Insassen überlebten die Bruchlandung der Boeing 777 an der
US-Westküste. Die Gründe, warum der Unfall so glimpflich abgelaufen ist –
es war nicht nur Glück.
Die Fachwelt rätselt über die Ursachen der 777-Bruchlandung in San
Francisco sowie darüber, wie die beiden Passagierinnen aus China ums
Leben kamen. Warum 305 Menschen das heftige Unglück überlebten, wird
selten erwähnt. Eher findet man in den Medienberichten Aussagen von
Leuten, die erstaunt oder erleichtert sind. «Wir haben sehr viel Glück,
dass es so viele Überlebende gibt», sagte etwa der Bürgermeister von San
Francisco, Ed Lee.
Als eines der wenigen Medien befasste sich Bloomberg.com
mit den Gründen, warum der Unfall derart glimpflich abgelaufen ist.
Laut dem Newsportal sorgten gleich mehrere Faktoren dafür, dass der
Unfall vergleichsweise glimpflich verlaufen ist – eine Verkettung
glücklicher Umstände im Unglück sozusagen.
Aber es war nicht nur einfach Glück, denn es wurde in den letzten
Jahrzehnten viel in die Flugzeugtechnik und Sicherheitsmassnahmen
investiert, um so ziemlich alle Risiken im Flugverkehr auszumerzen. Nur,
alle Risiken kann man leider nicht eliminieren. Auch wird nach jedem
Unfall peinlich genau analysiert was passiert ist, wie es passiert ist
und wie man das hätte vermeiden können. Mit den Lessons Learned und den
dann eingeleiteten Massnahmen werden die Risiken im Flugverkehr immer
weiter reduziert, Wäre der gleiche Unfall vor 40 Jahren geschehen, die
Opferrate wäre sicher viel grösser gewesen.
Was können wir im Projektmanagement aus solchen Ereignissen lernen?
“Routineprojekte” sind fast wie ein Flug mit einem Flugzeug – kein
Projekt ist zwar gleich, aber alle sind sehr ähnlich. Man kennt die
meisten Risiken, weil man viele solche Projekte schon gemacht hat und
aus den eingetretenen Risiken gelernt hat. Man hat Massnahmen, Methoden
und Checklisten implementiert, damit fast nichts mehr passieren kann.
Absolute Sicherheit gibt es aber nie! Je innovativer aber ein Projekt
ist, desto vielfältiger werden die Risiken. Da gibt es viele Risiken,
die man bis anhin noch nie behandelte und es ist deshalb eine
Herausforderung diese zu managen. Und dann gibt es viele Risiken, an die
denkt man schon gar nicht (die unbekannten Unbekannten). Darum
scheitern innovative Projekt auch viel öfter.
Fazit: Bei Routine-Projekten die Erfahrung nutzen und sich an
Methoden, definierte Prozesse und Checklisten halten und das
Risikomanagement trotzdem nicht vernachlässigen, besonders bei den
Teilen des Projektes, die nicht Routine sind, z.B. spezielle
Kundenwünsche. Je innovativer das Projekt, desto umfassender sollte das
Risikomanagement sein, besonders wenn es teure Projekte sind, die ein
grosses Loch in die Unternehmensfinanzen reissen können.
Mittwoch, 10. Juli 2013
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