In meinem Blog Beitrag vom 4. Oktober 2010 schrieb ich über die
kreative Pause im Brainstormig
und wie Multitasking während des Brainstormings schlechte Resultate
liefert. Damals habe ich versprochen mögliche Lösungen zu liefern,
welche dieses Problem angehen.
Es hat leider einwenig gedauert bis ich mich wieder mit diesem Thema beschäftigt habe. Angestossen hat mich ein
Artikel in der Süddeutschen welcher den Mythos und den zweifelhaften Nutzen von Brainstorming treffend beschreibt.
Beim Brainstorming werden in der Gruppe nacheinander Ideen genannt,
auf denen die anderen Kollegen aufbauen können und zu neuen Ideen
anregen sollen. Diese werden dann aber erst in einer späteren Phase
bewertet. Darin liegt auch genau die Schwäche von Brainstorming: Während
man versucht seine eigene Idee nicht zu vergessen hört man den Anderen
auch nicht richtig zu. Trotzdem fühlen sich alle danach gut, denn in der
Gruppe fühlen sich Menschen wohl und somit sieht man die Technik auch
eher durch die rosarote Brille.
Brainstorming in der Grundausführung taugt also nicht wirklich viel.
Die Lösung ist, schädliches Multitasking zu vermeiden und damit
Denkblockaden zu unterbinden. Das heisst, die Teilnehmer entwickeln ihre
Ideen unabhängig voneinander und gleichzeitig, aber kommunieren diese
nicht sofort. Die Forschung zeigt dass so durchweg mehr und bessere Idee
entstehen. Ohne schriftliche Niederlegung der Ideen und weiter
kommunikation funktioniert es nicht und so kommt man zu den
verschiedenen Arten des Brainwritings:
Brainwriting
Brainwriting
ist die Basisform verschiedener Methoden. Hier sammelt jeder Teilnehmer
in Ruhe seine Ideen und erfasst diese schriftlich damit diese in einer
zweiten Phase von den anderen Teilnehmern bewertet und weiterverarbeitet
werden können..
Brainwriting-Pool
- Bei Brainwriting Pool sitzen alle Teilnehmer um einen Tisch. In der Mitte des Tisches wird ein Stapel leere Karteikarten positioniert.
- Jeder Teilnehmer nimmt sich eine Karte und notiert eine Idee.
- Dann reicht man die Karte seinem rechten Nachbarn und nimmt sich eine weitere Karte für die nächste Idde.
- Vom Nachbarn erhaltene Karten werden kurz gelesen, gegebenenfalls
ergänzt und wie eigene Karten weitergereicht. Alternativ, wenn man
gerade mit der Formulierung einer Idee beschäftigt ist, kann die Karte
auch ungesehen durchgereicht werden.
- Erhält man eine seiner eigenen Karten zurück und möchte man diese
nicht weiter ergänzen, so wandert sie auf einen Stapel/Haufen (Pool) in
der Mitte des Tisches.
- Teilnehmern, denen gerade keine eigene neue Idee einfällt, können
sich von diesem Stapel willkürlich eine Karte nehmen, diese eventuell
ergänzen, und die Karte wieder in Umlauf bringen.
- Nach einer gewissen Zeit, wenn allen Teilnehmern die Ideen
ausgegangen sind und die Karten aus dem Stapel schon mehrfach die Runde
gemacht haben, ohne dass Ergänzungen erfolgten, ist das Brainwriting
beendet.
Galeriemethode
Die
Galeriemethode
stellt eine Kombination von Einzel- und Gruppenarbeit dar. Der Name
ergibt sich daraus, dass die einzeln erarbeiteten Ergebnisse der
Teilnehmer wie in einer Galerie aufgehängt werden und für alle sichtbar
sind. Die Regeln für Gruppenbildung und Verhaltensweisen entsprechen
denen des Brainstorming. Die Methode ist hilfreich bei Problemen, die
durch sukzessives Ausschließen ungeeigneter Ansätze und gleichzeitiges
Einfügen neuer Ideen im Sinne einer Kompromissfindung gelöst werden
sollen. Die Methode erweist sich insbesondere bei gestalterischen
Problemen als effektiv, weil die präsentierten Lösungen anschaulich
dargestellt werden und sinnvoll angeordnet werden können.
Kartenabfrage
Die Kartenabfrage, die in der
Pinnwandmoderation
verwendet wird ist eine weiter gute Alternative neue Ideen zu
generieren. Sie nutzt ähnliche Mittel wie sie im Brainwriting-Pool und
in der Galeriemethode verwendet werden.
Die Kartenabfrage und die Galleriemethode sind sehr ähnlich und
eignen sich nach meiner Ansicht am Besten Brainstormings in der Gruppe
wirkungsvoller zu machen dessen Nachteile zu vermeiden.
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