Donnerstag, 17. April 2014

Dass man Häme über jemanden ergiesst, der auf solche Gefahren aufmerksam macht, passt ganz gut zusammen

Unser Schweizer Armeechef André Blattmann wurde tatsächlich mit Häme überschüttet, als er in einem Interview sagte, für den Fall eines Blackouts Feuerholz und rund 300 Liter Mineralwasser im Keller hat. Jetzt lacht die ganze Schweiz über ihn. Zu Recht? Politikwissenschafter Maik Poetzsch hat für den Deutschen Bundestag die Folgen eines gravierenden Stromausfalls untersucht. Er hält die Wasservorräte von Armeechef André Blattmann für klug. Hier das Interview dazu.

Es gibt Risiken wie Blackouts oder Erdbeben, die sehr selten eintreten, aber man weiss, dass Sie eintreten, weil es eben schon einmal passiert ist. Soll man sich auf solche potentiellen Vorkommnisse angemessen vorbereiten, oder meinen Sie auch, „Die Wahrscheinlichkeit ist so klein. Das werde ich nie erleben!“? „Das letzte grosse Beben passierte 1906 in San Francisco.“ Es ist schon einmal passiert und es wird wieder eintreten – man weiss es! Man weiss nur nicht genau wann.

640px-SanFranciscoErdbeben1906

Wie steht es mit der Risikoidentifikation bei Ihrem Projekt. Wurde dort auch schon hämisch gelächelt, als jemand ein ungewöhnliches Risiko meldete oder ein eher unwahrscheinliches oder eines mit einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit? Was haben Sie gemacht? Haben Sie die Meldung ernst genommen? Haben Sie das Risiko in das Risikoregister aufgenommen und haben Sie dafür sogar Massnahmen definiert?
Nehmen Sie die Risiken ernst, auch wenn Sie noch so ungewöhnlich oder unwahrscheinlich sind. Ist ein grosser Stromausfall bei uns wirklich so sehr unwahrscheinlich? Nicht nur Herr Blattmann hat Notvorräte sondern auch ich bei mir Zuhause!

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